Tag 438 +389
Mein bevorstehender NFS Lehrgang hat mich bereits am Wochenende ordentlich gestresst.
In den Hochs und Tiefs der Trauer, geben mir eine gewohnte Umgebung, meine Famile, meine Arbeit also alle bekannten Abläufe enorme Sicherheit.
Aber jetzt musste ich mein Komfortzone für eine Weile verlassen.
Koffer packen, mit einem fremden Auto (Dienstwagen), in eine mir fremde Stadt fahren und Menschen treffen die meine/ unsere Geschichte nicht kannten.
Es bereitete mir schon einige schlaflose Nächte. Was erzähl ich über mich/uns. Sag ich etwas zu der letzten schweren Zeit?! Verheimliche unsere Geschichte, weil die anderen komisch reagieren könnten!? Mitleidig ertrage ich nicht. Aber Verständnis wäre schon schön, da ich nicht weiß wie es die nächsten Tage emotional so läuft???? So viele Fragen schon vorab🙈.
Bevor es los ging, war ich noch beim Tigergarten.
Ich war sehr früh mit dem „verhassten “ Dienstwagen auf dem Weg. Aber wir haben uns ganz gut verstanden 😅. Am liebsten hätte ich viele Erinnerungen an Julius mitgenommen, aber das passte natürlich nicht alles in meinen kleinen roten Koffer.
Endlich angekommen, hatte ich immer noch nicht entschieden, was ich erzählen wollte😬🤔. Alle schienen nett und aufgeschlossen,…. typisch Feuerwehr🥰.
Ich endschied mich für die Wahrheit. Bei der Vorstellungsrunde erzählte in kurzen Sätzen, wer ich bin und was letztes Jahr geschehen war. “ Ich hoffe ich schaffe das Hier“, brachte ich nur schwer heraus. Die Rückmeldung des Dozenten war sehr angenehm und löste schnell den Knoten in meinem Hals. “ „Wenn du zwischendurch Zeit brauchst, dann nimmst du Sie dir und kannst auch gerne den Raum verlassen“.
Es wartet viel Medizinischer Stoff auf uns. Einiges kenne ich schon, manches ist total neu. Aber, mein Kopf ist erstaunlich klar. Das verwundert mich am meisten.
Heute morgen war das Wetter so toll, dass ich zur Schule gelaufen bin. 2,5 km waren sehr gut zu schaffen und ich hatte mal Zeit für mich und mein Kind.
Bilder von Julius anzusehen tun gerade wieder weh. Aber ich weiß ich muss nach Vorne schauen und meinen Weg finden und ihn gehen. Aufgeben ist niemals eine Option, egal wie schwer es auch wird.