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Ich glaube ich bin tatsächlich angekommen! In meinem neuen Leben! Mit dem neuen Alltag hatte ich mich schon eine Weile arrangiert. Aber das neue Leben wollte ich einfach nicht akzepieren geschweige denn zulassen.
Meine Neues Leben zu akzepirten bedeutete für mich, dass Leben mit meinem Kind hinter mir zu lassen. Ich habe mich schuldig gefühlt mich auf das Neue ohne Julius einzulassen.
Aber das ist völliger Schwachsinn. Ja Schuldgefühle gehören zur Trauer dazu, aber sie sollten nicht das ganze restliche leben bestimmen.
Ich denke ich konnte einige Dinge jetzt los lassen. Mir eingestehen, ja ich darf mich gut fühlen. Es gibt wenige bis gar keine Schwarzen Wolken mehr und mir bleibt auch der regelmässige Besuch vom Tigerblues oder einer dicken Trauersupper erspart. Es gibt noch böse Bilder oder kurze schlimme Erinnerungen. Aber sie dominieren nicht mehr meinen Alltag oder meine Träume.
Nach vorne schauen…. ist immer noch das was mich antreibt.
Ich trauere auch nicht mehr vergangenen Personen oder Freundschaften hinterher. Ich habe akzeptiert, dass das Leben sich nicht nur bei mir verändert, sondern eben auch bei anderen 🤷♀️.
Mir geht es gerade gut, so wie es ist!
Ich freu mich sehr auf die Zukunft mit meinem Christoph. Auch wenn sich unsere Haussuche leider sehr schwierig gestaltet😪.
Der Immobilienmarkt ist überflutet von Zwangsversteigerungen und anderen überteuerten Objekten. Trotz vieler Inserate kommt kaum ein Kontakt geschweigedenn eine Besichtigung zustande.
Wir müssen mal wieder geduldig sein. Aber zusammen schaffen wir das schon.
Unser zweites Projekt ist eine gemeinsame Familie. Die Chancen ein eigenes gemeinsames Kind zu bekommen sind leider mittlerweile ziemlich gering. Das hat mich eine Zeit lang sehr traurig gemacht. Aber wir wollen daran nicht zerbrechen. Wir haben beschlossen einem fremden Kind ein wunderschönes zu Hause zu geben. Ein zu Hause voller Wärme, Liebe und Geborgenheit. Sobald wir ein gemeinsames Eigenheim gefunden haben werden wir uns um eine Adoption oder ein Pflegekind bemühen. Diese Verfahren sind stressig und langwierig ( dauer ca 2 Jahre), aber wir sind dazu bereit. Da wir noch nicht wissen in welcher Stadt wir ein Eigenheim finden, müssen wir auch hier geduldig sein🙈🙈🙈.
Ich würde mir wünschen, dass mein guter Gefühlszustand noch eine Weile anhält. Mit meiner Therapeutin bearbeite ich gerade die schlimmen Bilder, Momente und Erinnerungen aus Julius Therapiezeit. Manche Momente hatte ich erstaunlich gut weggesperrt. Ich möchte viele dieser Bilder und Erinnerungen auch endlich los lassen können. Ich möchte mir Irgendwann unseren Blog anschauen und auf eine besondere Zeit zurück blicken können. Und voller überzeugung sagen: Wir haben alles gegeben, wir haben alles gemacht, wir haben alles gerock, wir haben Party gemacht bis zum Schluss.
Aber ich fühle, ich bin auf dem richtigen Weg.
Auch wenn es aufgrund von Corona sehr ruhig um unser Buch war, habe ich Ende August meine Lesung im Regenbogenland in Düsseldorf auf die ich mich sehr freue.
Zudem hat sich der WDR , Lokalzeit Bergisch Land überraschender Weise bei mir gemeldet. ggf gibt es bald noch mal einen Beitrag über uns.
Ich vermisse Julius jeden Tag🐯❤. Wir reden jeden Tag und er motiviert mich immer weiter zu gehen.
„Mama, wir schaffen das“. Und er hat natürlich Recht. Es bleibt weiter spannend😉💪🏻.
Ein Kommentar
Ulrich
Der kleine Julius, mit dem Schalk im Nacken, ist unvergessen! ALLES Gute