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3. Todestag

Ich komme ziemlich gut im Alltag zurecht. Man könnte auch sagen,  ich habe meine Gefühle, Emotionen und Erinnerungen unter Kontrolle. „Die Anderen “ merken meistens nicht wenn es mir schlecht geht. Finde ich auch besser so. Sie sind so unbeholfen/ hilflos mit einer trauernden Mutter.  Manche verstehen es auch nicht. Damit kann ich gut leben. Meine Trauer gehört immer noch mir und ich lebe sie so wie ich möchte. Das hat zur Folge,  dass ich am liebsten nur wenige oder bestimmte Menschen um mich habe oder im Besten Fall mit meinem Freund alleine bin. Da kann ich sein wie ich bin.
Es sind einige Freundschaften eingeschlafen oder abgebrochen. Dafür gibt’s Menschen auf die ich mich auch heute noch verlassen kann. Ein Segen in dieser Wohnsitzigen Zeit.

Da die Welt sich weiter dreht und leider immer noch voller Trigger und Erinnerungen ist, egal wo ich mich befinde, musste ich irgendwie einen Weg finden. Mehr Lebensqualität und Achtsamkeit für mein gebrochenes Herz und meine Seele.

Jetzt ist schon wieder ein Jahr um. Kaum zu fassen. Ich zähle schon lange nicht mehr die Tage…. 438 + irgendwas 🤷‍♀️. An keinem einzigen Tag habe ich nicht an Julius gedacht. Auch wenn ich mich um viel Ablenkung bemüht habe. Er war immer da. Es gab Tage, da waren die Bilder zahlreich und schmerzvoll. Ich habe die Zeit seiner Therapie im Krankenhaus immer noch nicht hinter mir lassen können. Die Bilder lassen sich oft wegschieben oder verdrängen, aber dass Gefühl, welches sie hinterlassen bleibt immer ganze eine Weile.

Seit ein paar Monaten wohnen Christoph und ich zusammen. Der Wunsch nach einem Haus hat sich nicht erfüllt.  Die wahnsinnigen Preise für ein Eigenheim wollten wir nicht bezahlen. Also ist Christoph zu uns in die Tigerhöhle gezogen👨🏻‍🦲👩🏻‍🦱🐶🐯🥰

Das wieder jemand vollzeit bei uns einzieht, war für mich eine besondere Herausforderung. Damit da klappen konnte, musste ich einiges ausmisten. Natürlich auch viele Sachen die noch von Julius übrig waren.
Der Wunsch nach einem zweiten Kind hat sich in den letzten Monaten leider nicht erfüllt.  Die Angst um Julius in den letzten Jahren hat meinem Körper nicht gut getan.

Ein leibliches Kind ist nicht mehr möglich. Doch es gibt viele Kinder die kein gutes Zuhause haben und denen wir ein schönes Heim, Liebe und Geborgenheit geben können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden ein Pflegekind aufzunehmen.
Mit diesem Gedanken oder Plänen für die Zukunft habe ich mich dann auch ans ausmisten gemacht. Viele Dinge haben wir an Julius Kita verschenkt oder ans Frauenhaus abgegeben.  Einiges haben wir behalten,  damit es in Zukunf wieder bespielt oder getragen werden kann.

Wir schauen nach vorne, gehen gemeinsam in eine neue Zukunft, Hand in Hand. Voller Respekt, Liebe und Achtsamkeit. Julius ist immer in unsere Mitte, teil unseres Lebens, unserer Gedanken und Bestandteil unser Pläne für einen neuen Weg.

Drei Jahre sind vergangen…. so viel ist passiert. Ich bin gebrochen, verletzt,  traurig und emotional gezeichnet. Aber ich gebe nicht auf. Julius ist auf weiter meine Vergangenheit,  meine Gegenwart und meine Zukunft. Ohne seine Liebe wäre mein Leben sinnlos…..

Unser Zukunft bleibt spannend 🙏🐯

Ich bin so dankbar für dieses besondere Lied 🙏🐯❤

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